Mittwoch, 2. Juli 2014

Abschied nehmen

Samstag.
Heute sollte kein Tag wie jeder andere sein, aber das wusste ich schon seit einer halben Woche. Seit Mittwoch war sowieso kein Tag mehr "normal".
Zuletzt habe ich ja von meinem letzten Schultag geschrieben. Heute am Samstag, sollte der Tag kein schönes Ende mehr nehmen...
Es ging am Nachmittag zur Oma. Vormittags habe ich mein Zimmer aufgeräumt und alle meine Sachen schon mal sortiert um in der folgenden Woche meine Koffer packen zu können.
Nach dem Mittagessen bin ich allein mit meiner Mama rüber gefahren. Die Zwillinge waren schon dort, weil sie vorher im Schwimmbad waren - trainieren und Kinder unterrichten. Stink langweilig, außerdem hatte ich zu tun. Angekommen habe ich an jeden einzelnen dort im Haus (also an die beiden Onkel, die Oma und Paula sowie auch schon an die Zwillinge) meine Abschiedsgeschenke verteilt, weil mir ein Vögelchen gezwitschert hat (Mama wollte jeden Vorwand von mir vermeiden, zu Hause bleiben zu können und hat mir lieber direkt gesagt, was Sache ist... :D ) dass es für mich eine Abschiedsfeier geben wird. Alle waren sehr glücklich und zufrieden und meinten, sie wollen nicht weinen und schon gar nicht, dass ich jetzt schon gehe. Ja allerdings, das fand ich auch sehr Schade, aber in dem Moment gar nicht so schlimm. "Weinen können wir später, wenn ich dann fliege". Habe ich ihnen gesagt. Es waren bis zum Abend viele Leute gekommen. Die beiden Onkel hatten ihre sehr netten Freundinnen da, meine Tante ihren Freund, Paula war mit ihrem Freund gegangen (arbeiten) und die Schwestern und Mutter meiner Oma waren auch da. Dann noch deren Tochter mit Baby und der andere Onkel mit seinen 2 Kindern. Oder anders gesagt...wir waren sehr viele (so ca. 15 Leute).
Da bitte (das allererste) Familienfoto
wenn auch nicht alle drauf sind...
 
Zum Abendessen gab es eines meiner Lieblingsgerichte (das war von meiner Mama beabsichtigt, außerdem hatte ich mir das gewünscht); Sopa azteca. Auf meiner Bluse mussten auch noch alle unterschreiben die es bis dato noch nicht getan hatten. Dann meinte mein Papa eine Rede halten zu müssen. Als er aber nicht wusste, wie er anfangen soll, war das ein hin und her und nach 10 Minuten diskutieren, wer anfangen soll, haben wir schließlich beschlossen, die Piñata zuerst zu schlachten! :D Das war auch richtig lustig :)) Danach habe ich ein bisschen tanzen müssen. Mal mit meiner Schwester, mit der Oma oder mit sonst wem. Tanzen wollte sonst aber keiner, aber ich musste... -.-' wie immer! Schließlich musste das "schlimme Ende" irgendwann mal kommen. Eigentlich hatte ich es nicht vorher gesehen, aber theoretisch, war es klar, dass das irgendwann kommen musste... Und wieder stand mein Papa auf (diesmal auf einem Stuhl) und ohne groß selbst irgendwas zu sagen, wollte er lieber gleich an mich übergeben.
Das war leider schon zu spät, denn soviel Tamtam wie er schon um diese Sache gemacht hatte, ging mir alles irgendwie quer. Die Tränen stiegen mir in die Augen und bevor ich noch etwas sagen konnte, versteckte ich mich vor lauter Tränen direkt in den Armen meiner Mama. "Nicht weinen, ist alles halb so schlimm, blad bist du doch wieder zurück". Ja toll, leichter gesagt, als getan. Natürlich würde ich zurück kommen, aber wir wussten trotzdem alle, dass es nicht mehr dasselbe sein wird. Nicht mehr so wie vorher und schon gar nicht für lange, sodass man meinen könnte wir brauchten uns eigentlich nicht zu verabschieden. Ich habe es nicht geschafft. Wir haben die Runde gemacht und jeder hat mir etwas zu Abschied gesagt. Meine Augen wurden dadurch ehrlich gesagt nicht wirklich trockener...eher im Gegenteil. Zum Schluss habe ich mich aufgerafft und ich wollte wirklich selbst noch etwas sagen und mich bedanken...aber der Schluss ging schon wieder sehr in Tränen unter.
Es ist echt nicht leicht sich zu bedanken. Einfach Danke zu sagen schon, aber sich zu bedanken und zu verabschieden, bei den Leuten bei denen man gewohnt hat und nie anders behandelt wurde als ein Teil der Familie...Glaubt mir, da ist es nicht so einfach Danke zu sagen. Außerdem gibt es soviel mehr was man noch sagen möchte und ich weiß bis heute nicht, wie ich mich bedanken kann.
Nachdem ich dann wieder richtig runter gekommen war haben wir ganz in Ruhe alle zusammen Kuchen gegessen (:
Und danach musste ich mich schon mal so halbwegs "für dieses Leben" von einigen verabschieden. DAS ist mir zum Glück etwas leichter gefallen, weil "nur" wieder sehen, das werde ich sie ja hoffentlich alle nochmal. Vor wie nach dem Abflug!!!
Nachdem wir dann irgendwann nach ein bisschen aufräumen und Küche putzen total KO waren sind wir um halb 10 auch nach Hause gefahren und alle total müde ins Bett gefallen.


Hier der Kuchen (:

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